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News Generation «Superuser»

Die Bühler Gruppe treibt die Digitalisierung ihrer Fertigung voran. Die Modernisierung des Werks in Appenzell durch Bystronic-Technologie steigert nicht nur die Effizienz. Sie wirkt auch attraktiv auf die junge Generation von Maschinenbedienern.

Das Appenzeller Werk der Bühler Gruppe schafft Arbeitsplätze für «Digital Natives». Kein Wunder: Das 1860 gegründete Familienunternehmen hat sich schon immer dadurch ausgezeichnet, dass es der Konkurrenz bei der Innovation voraus war und mit innovativen Produkten neue Märkte eroberte. Die Bühler Gruppe ist in vielen Bereichen Marktführer: rund um den Globus stehen ihre Technologien zur Nahrungsmittelverarbeitung in Mühlen, Schokoladefabriken oder Brauereien im Einsatz. Ihre Lösungen stellen täglich eine gesunde und sichere Ernährung für zwei Milliarden Menschen sicher, und sie sorgen für die Mobilität von einer Milliarde Menschen pro Tag. Auch in jüngster Zeit wurden erfolgreich neue Technologiefelder erschlossen, im Bereich Waffeln und auch in der Herstellung von Batterien.

Die Bühler Gruppe treibt Innovation aber nicht nur mit neuen Produkten, sondern auch mit der Digitalisierung ihrer Produktion voran. Seit Anfang 2018 ist das Werk Appenzell ein Vorzeigestandort der Gruppe, da die gesamte Blechverarbeitung komplett modernisiert wurde. Während das Hauptwerk im nahen Uzwil auf die serielle Produktion konzentriert ist, werden in Appenzell Spezialteile gefertigt, zum Beispiel Ersatzteile für ältere Modelle, die nicht mehr in Serie produziert werden. Die 80 Mitarbeitenden sind sich deshalb grosse Flexibilität gewohnt und waren rasch vertraut mit den neuen Biegemaschinen und dem automatisierten Lager-, Schneid- und Sortiersystem.

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Maurus Koller ist der «Superuser» der neuen Generation im Bühler Werk, Appenzell.

Maurus Koller ist der «Superuser» der neuen Generation im Bühler Werk, Appenzell.

Rundum-Automation beim Schneiden 

«Früher war ich körperlich stark gefordert», erzählt Maurus Koller. Er sei viel mit Schweissen beschäftigt gewesen, seine Arbeit ein Knochenjob. «Heute steht Denkarbeit im Vordergrund.» Der 30-jährige Anlage- und Apparatebauer ist der «Superuser» der neuen Laserschneid- und Sortieranlage im Bühler-Werk Appenzell. Das neue Tool in Kollers Werkzeugkasten: die Maus. Per Drag-and-drop verteilt er am Bildschirm Blechteile aus dem Laserschneidsystem ByStar Fiber 4020 auf die bereitstehenden Paletten. Das automatische Handling- und Sortiersystem führt seine Befehle aus. «Hier sehe ich eins zu eins in Aktion, was ich im Studium lerne», sagt Koller, der sich zum Maschinenbau-Techniker weiterbildet, und meint damit: die Digitalisierung der Industrie.

Bei der Digitalisierung der Schneideabläufe setzte Bystronic auf eine massgeschneiderte Gesamtlösung. Der Clou: Diese kombiniert Bystronic-Technologie und Maschinen von Drittanbietern. So stammt das Handling- und Sortiersystem von der Bystronic-Tochterfirma FMG. Dieses funktioniert vollautomatisch: Ein Roboterarm zieht mittels Vakuum-Saugnäpfen Blechplatten aus den ausgefahrenen Kassetten des FMG-Hochregallagers, das bereits vor einigen Jahren installiert worden war.

Ein eigens für die Bühler Gruppe ins System integrierter Inkjet-Drucker kennzeichnet die geplanten Blechteile auf der Platte mit einem Barcode, bevor sie geschnitten werden. Damit soll künftig die Produktionsdokumentation digitalisiert werden. Heute wird jedes Blechteil von einem Auftragsblatt durch die Produktion begleitet. Künftig könnten Mitarbeitende Arbeitsschritte direkt am Teil abbuchen, indem sie den Barcode scannen.

Wird ein Blechteil später verschraubt, schneidet ein ebenfalls für Bühler massgeschneidertes Portal am Handling- und Sortiersystem bereits vor dem Zuschnitt ein Gewinde hinein. Der Laser rechnet die daraus resultierenden Biegeverkürzungen in den Schneidprozess mit ein. Nach dem Schneiden legt das System die Blechteile auf die dafür vorgesehenen Paletten, welche zu den nächsten Arbeitsstationen geschickt werden. Das Restmetall entsorgt das Handling-Portal in eine Mulde. Hinter dem Laser entfernt eine Entgratmaschine der Firma Ernst Unebenheiten an Blechkanten, die beim Schneiden entstehen – eine Arbeit, welche die Bühler-Mitarbeiter früher von Hand erledigten.

Mike Zwissler programmiert die Xpert Biegemaschine offline am Screen.

Mike Zwissler programmiert die Xpert Biegemaschine offline am Screen.

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